Wenn ich mit einem Kunden einen Auftrag bespreche, bei dem es darum geht, ein fotografisches Projekt umzusetzen, also eine Idee Wirklichkeit werden zu lassen, kann eine Skizze in einfachster Form unglaublich hilfreich sein. Damit kann ich dem Kunden, der mir gegenüber sitzt, visuell verständlich machen, was meine Intuition ist, womit ich ihn begeistern möchte.

Die meisten sind dann schon mit einer Skizze zufrieden und sagen dann mach mal. 

Für mich ist das der beste Fall und ich kann mit meiner Arbeit beginnen.

Wenn der Kunde aber etwas genauer wissen möchte, wie das fertige Fotoprojekt am Ende aussehen wird, kommt man um ein Moodboard nicht herum. 

An sich finde ich das auch nicht schlecht, aber man läuft Gefahr, dass der Kunde sich genau an diesen Moodbildern orientiert, weil es für ihn eine Referenz ist. Das nimmt einem als Fotograf ein bisschen die Kreativität sich voll auszuleben. Man ist dann als Fotograf immer ein bisschen gezwungen eine Kopie des Referenzbildes zu machen.

Wenn ich ein Moodboard mit fertigen Fotografien machen muss, dann mache ich das meistens in Schwarzweiß, damit die Farben absichtlich nicht zu sehen sind, damit der Kunde sich nicht an den Farben und der Stimmung orientieren kann. Dieser Trick hat schon einige Male sehr gut funktioniert.

Außerdem bespreche ich mit dem Kunden, wie er das fertige Bild vor sich sieht: Soll es kühl und steril wirken oder soll es warmtonig sein, damit man sich später beim Betrachten des Fotos wirklich an einen Sommerabend erinnert fühlt?

Wie du siehst, können Fotografien, wenn sie richtig inszeniert sind, Emotionen auslösen und uns beeinflussen, ein Produkt zu kaufen oder nicht zu kaufen, je nachdem, wie ich den Käufer mit meinem Bild berühre. Color Grading ist dabei ein sehr wichtiges Werkzeug, über das ich zu einem späteren Zeitpunkt einen eigenen Blogbeitrag schreiben werde.

In diesem Beispiel konnte ich dem Kunden anhand der Skizze das gesamte Fotokonzept zeigen, wie das fertige Bild aussehen könnte. 

So hatte er einen kleinen Anhaltspunkt, aber kein konkretes Referenzbild. 

Als ich ihm dann das fertige Bild in Form einer kleinen Keynote präsentierte, war er vom Stillife absolut begeistert und sagte mir folgenden Satz. 

"Ich habe viel erwartet, aber die Erwartungen wurden übertroffen, einfach genial!"

Genau das möchte ich beim Kunden spüren: pure Begeisterung! 

Das ist es, was mich jeden Tag aufs Neue antreibt, solche Bilder zu realisieren und Konzepte mit meinem Kunden umzusetzen. 

Emotionen spüren.

Das Foto wurde für jemanden gemacht, der weltweit mit Symphonieorchestern zu tun hat und ein Titelbild für ein Konzept brauchte, das er seinem Team vorstellte. Es war sozusagen das Titelbild. 

Das Foto könnte natürlich auch für einen Musiklehrer oder einen Musikverein gemacht worden sein. 

Für alle, die auch so etwas haben wollen, es kann jederzeit wieder ein neues Projekt gestartet werden und ein neues Konzept entstehen.